Im Zuge meiner Sanierung der Dieselanlage am OM314 hat sich zuletzt auch noch die Handpumpe "verabschiedet"!
Vielleicht war sie aber auch von Anfang an das latent vorhandene Problem???
Den Tank hatte ich gründlich gereinigt, alle Verschraubungen nachgezogen, den Tankgeber und alle Leitungen erneuert sowie auch alle Filter.
Nach andauerndem Entlüften bei geöffneter Entlüftungschraube habe ich diese dann geschlossen und weiter gepumpt und auf das Schnarren/Zischen des Überströmventils gewartet. Plötzlich ging das Pumpen dann aber wieder ganz leicht, weil die Diesel-Sosse oben aus dem Griff der Pumpe heraus siffte!
Deutlicher kann man eine kaputte Dichtung/Membran wohl nicht anzeigen!
Zu Ersatzpumpen gibt es viele Angebote im Netz, sogar schon für weit unter 10 €, z. B. von febi (=Bilstein) oder auch Monark. Beim Boschdienst: "39,95 + Steuer, ohne Beleg 35 €"
Es gibt inzwischen aber zwei Typen von Pumpen: Die althergebrachte mit dem Rad am Griff, der im Ruhezustand in unterster Stellung verschraubt wird. Und die neue, die eine Feder inwendig hat, und damit nach jedem Hub selbsttätig wieder nach unten gezogen wird.
Hier zum Vergleich die alte defekte, eine neue der neuen Version und eine neue der alten
Explosionszeichnung
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"Sonderwerkzeug SW24" massiv, und 2. Variante SW17, gebogen aus einem Rasenmäherwerkzeug
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So sitzen die Flatterventile, hier aber kopfstehend!
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Die alten Flatterventile im Detail (mit dem "Reduzierstück")
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Die alte Version der Pumpe hat den Vorteil, dass sie eine gewisse Diagnose des Systems ermöglicht: Sollte sich beim Pumpen der Kolben, und damit das Griffrad, von selbst nach unten ziehen, so ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sich in der Saugleitung davor ein Vakuum aufbaut, ausgelöst von einer Verstopfung!
Mit der neuen Pumpenvariante kann man das so nicht mehr prüfen . Das war mir bis dato auch noch nicht bekannt, der allwissende Jürgen hat mich das gelehrt!
Eine neue Pumpe zu bekommen ist immer noch recht einfach. Die Dinger wurden ja auch in vielen anderen Fahrzeugen eingebaut, vom Unimog und MB Trac bis zu Claas- und anderen Landmaschinen.
Im Düdo dran zu kommen ist allerdings etwas schwierig.
Man braucht m. E. auf jeden Fall einen um 90° gekröpften Gabelschlüssel SW 24 für die alte Version, und einen mit SW 17 bei der neueren. Am anderen Ende dieses Schlüssels habe dann ich mit einem kurzen Rohr quer im Schlüsselmaul gut und auch mit Kraft drehen können.
Die Hohlschraube vom Rücklauf (?) aus dem Filter in Fahrtrichtung gesehen hinter der Pumpe musste allerdings vorher auch noch weg (19er Nuss) und das Reduzierstück darunter auch noch. Dann ist aber auch das erste Flatterventil frei zugänglich und wurde prophylaktisch mit ausgetauscht, wie auch das zweite, das direkt unter der Pumpe sitzt.
Ein Aufmeisseln der Pumpe, wie schon in anderen Beiträgen empfohlen, würde ich nicht empfehlen, denn es gibt ja keine massive Mutter im eigentlichen Sinne, sondern der Unterteil des Gehäuses ist als Mutter geformt! Die Gehäuse sind aus Alu-Blech, das sicher dadurch sofort dabei durchstoßen würde und die Pumpe, so sie evtl. noch zu retten oder gar wieder vewendbar wäre (es gibt nämlich auch Rep.-Sätze die mehr kosten als eine komplette neue Pumpe!), dann sicher "im Eimer".
Zum neu verschrauben kann ich mir einen Meissel auch eh nicht vorstellen.
Das "Sonderwerkzeug" gekröpfter Schlüssel hatte ich anfangs versucht herzustellen indem ich extrem lang mit einer Lötlampe drauf hielt und glaubte den Stahl so weich zu bekommen, dass er biegbar wird. Außer verbrannten Fingerkuppen keinerlei "Erfolg"!!
Erst der Autogen-Brenner eines Schweißgerätes in einer nahen Werkstatt brachte dann innerhalb 5 Minuten das gewünschte Ergebnis.
Jetzt hoffe ich, wirklich alle möglichen Schwachpunkte beseitigt zu haben! Im Extremfall wären eigentlich nur noch die Förderpumpe und das Überströmventil übrig!
Doch darauf wies bisher nichts hin.
Peter