Ohweh, nun sind ja schon wieder ein paar Wochen ins Land gegangen und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr etwas neugierig über den Fortschritt seid.
Im Großen und ganzen kam es dazu, dass das Dach nun wieder komplett auf dem Bus ist. Durch den jetzigen Dachaufbau mit Verstärkungsblechen auf der Unterkonstruktion gibt es derzeit keine direkten Verbindungen mehr zwischen dem Innenraum und der Außenwelt - was vorher durch unzählige undichte Niete gelöst und teils für den Wassereinbruch verantwortlich war. Jetzt ist auch nicht mehr eine Klebe-/Dichtnaht vorhanden, sondern drei bis vier jeweils einzeln durchgehärtete Feuchtigkeitsbarrieren. Ich weiß, ich habe vielleicht ein bisschen übertrieben - aber lieber so als den ganzen murks nochmal öffnen zu müssen.
Grundsätzlich wird die Dichtigkeit des Daches wie folgt realisiert:
- die alten Dachbleche wurden gereinigt und die alten Nietlöcher aufbereitet (entgratet, gerichtet, teils ausrisse gelötet)
- die Dachbleche wurden satt auf den Zwischenblechen auf der UK verklebt, sodass der Kleb-/Dichtstoff aus den alten Löchern austrat - der Anpressdruck wurde durch Pflastersteine und Pressen vom Hallendach aus realisiert. Dann war Trocknungsphase angesagt.
- folgend wurden die durchgetrockneten Dichtflächen, welche durch die Zwischenbleche nun 2mm mehr Abstand hatten, komplett und etwas übereifrig von innen mit Kleb-/Dichtstoff ausgefüllt. Jede Ritze, jede Ecke und jede Fuge wurde von innen nachgearbeitet und getrocknet.
- danach wurden die ausgehärteten nach Außen stehenden ausgequollenen Dichtstoffwürmchen abgeschnitten, jedes Loch untersucht, nachgeschnitten, nochmals gereinigt und nochmals von außen mit Druck ausgefüllt.
- danach wurden alle äußeren Dichtkanten nochmals gereinigt, entfettet und satt nachgezogen.
VIELLEICHT bin ich hier etwas durchgedreht...
Das Oberlicht:
- wurde ja gelötet und anschließend grundiert und mit cremeweißen 4in1 Metallschutzlack gespritzt
- danach wurde die alte Sekuritscheibe in die neuen, superstraffen Gummiklemmprofile geferkelt und mit Füllkeder ausgefüllt (und ganz ehrlich, jetzt weiß ich wie sich eine Geburt anfühlen muss... )
- folgend wurde der Grundrahmen in die neue Dachblechanordnung angepasst und der Mittelsteg des Daches durch Aluminium Vollmaterial auf das Maß der übrigen Dachbleche gebracht, weil die Differenz vorher durch asbestähnliche Strukturstege ausgeglichen wurde - welche beim Ausbau zerbröselt ist.
- der Mittelsteg wurde auch gleich verbreitert, da die vorige Flickschusterei mit vielen kleinen Dachblechstückchen einem großen Dachblech gewichen ist - es waren einfach zu viele Nietlöcher in dem alten Material.
- Grundrahmen und Dachkonstruktion wurden unter hohem Druck verklebt, das ausquillende Material später entfernt, und nach durchtrocknung nochmals mit einer schönen neuen Naht zusätzlich von außen und nochmals von innen gedichtet... Triplegemoppelt...
- um das Oberlicht später öffnen zu können habe ich Edelstahl Türbänder aus dem Yachtbereich besorgt, welche später das Gewicht des Oberlichtes auch zuverlässig tragen werden. hier kam es aber zu einem kleinen Problem: das Oberlicht sitzt "zu tief" auf dem Grundrahmen, sodass zwei der jeweis vier Schrauben genau auf dem Niveau der Oberkante wären - also wurden im inneren des Oberlichtes 6mm Gummistreifen aufgbracht um das liegende Oberlicht etwas zu erhöhen (und zusätzlich dichtet jetzt Gummi auf Gummi nochmal so gut...)
Armaturenbrett und Scheibenrahmen:
Es ging nicht anders: Windschutzscheibe und Dreiecksscheiben mussten raus.
- dann wurde das Armaturenbrett mechanisch gereinigt
- folgend mit Pelox-RE gereingt,
- dann nochmals verschliffen,
- folgend das Loch großflächig verzinnt (das erste mal, anspruchsvoll aber witzig!)
- und danach gespachtelt (weil meine Zinnmodelage noch etwas übung braucht und in der doofen Ecke weder Raspel noch Feile ordentlich arbeiteten
A-Säule und Scheibenrahmen:
- wurden gleich mit gesäubert, begutachtet, ausgefräst, geschweißt, verzinnt und gespachtelt.
und weil ich gerade schon in der Ecke war hab ich noch die funktionslose Radioantenne abgeflext und das Loch verzinnt. Loch weg, Klausen happy.
Der restliche Aufbau:
- ich hab ein paar Denkfehler erkannt und einige durch mich von außen verschlossene funktionslose Löcher nochmals geöffnet, konnte somit die Qualität der Verklebung prüfen (oide, das Zeuch klebt!) und habe diese Löcher nochmals von innen mit neuen Blechen verschlossen und von außen vernunftig gespachtelt. Premium.
- während der Arbeiten habe ich noch knapp 30 weitere fingergroße Löcher im Aufbau gefunden (alles Bohr- und Schraubenlöcher) und alle gesäubert, Material zugeschnitten und ordentlich verklebt.
-Dachkante um das Fahrerhaus war leider auch total vergammelt - also auch hier: schleifen, fräsen, reinigen, spachteln und von innen versiegelt, damit dort in den nächsten 20 Jahren keine Schmerzen entstehen.
Zu guter letzt habe ich schonmal das Armaturenbrett lackiert, die losen LAckschichten außen angefangen und die Scheinwerfermuscheln vorbereitet. Und noch 1500 Kleinigkeiten durchdacht und eredigt.